Gefahr weiterer Infektionen reduzieren

Die GEW fordert nach den jüngsten Infektionsfällen an saarländischen Schulen und Kitas, dass die Gefahr weiterer Infektionen für alle Beteiligten maximal reduziert werden muss. Die Idee, der Pandemie durch Kohortenbildung in Form von ...

Jahrgangsgruppen zu begegnen, ist wahnsinnig riskant. In einzelnen Schulen gibt es Jahrgänge mit weit über 100 Schüler*innen, die sich nach diesem Modell nahezu ungehindert untereinander und damit auch das Personal anstecken können. Das ist eine Missachtung der Gesundheit aller Beteiligten.

„Uns erreichen zahlreiche Rückmeldungen von Lehrer*innen und Erzieher*innen, die sich große Sorgen um ihre eigene Gesundheit und die ihrer Schutzbefohlenen machen und sich in diesem Experiment wie Versuchskaninchen fühlen“, so GEW-Landesvorsitzende Birgit Jenni. Daher bekräftigt die GEW nochmals ihre Forderung, dass in allen Bildungseinrichtungen weiterhin der Mindestabstand eingehalten werden muss. Dort, wo die in der aktuellen SARS-COV-2-Arbeitschutzregel der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) geforderten Maßnahmen nicht eingehalten werden können, fordert die GEW Saarland erneut die sofortige Verkleinerung der Lerngruppen und die Vorbereitung für eine Rückkehr zum Hybridunterricht.

Die Arbeitsschutzregel enthält auch Vorgaben an Arbeitgeber u.a. die Verpflichtung, die Erkenntnisse aus bereits erbrachten Gefährdungsbeurteilungen hinsichtlich möglicher Anpassungen auf Corona zu überprüfen. Einige Schulleiter*innen tun dies, indem sie das Tragen von Masken auch in ihren Klassenzimmer einfordern. Da das Thema Maske so kontrovers diskutiert wird und die Maskenpflicht im Klassenraum mit 30 Schüler*innen laut aktuellem Musterhygieneplan nicht gilt, müssen technische Lösungen her, d. h. zusätzlich müssen effektive Lüftungsmöglichkeiten der Innenräume geschaffen werden. Zahlreiche Experten raten in geschlossenen Räumen zu Luftreinigungsgeräten. Leider wurden die Sommerferien von den Schulträgern und Ministerien nicht dazu genutzt, entsprechend hinreichend technische Veränderungen zu schaffen. Zurzeit lassen sich in vielen Schulen die Fenster oft nur einen kleinen Spalt öffnen, von regelmäßigem Stoßlüften kann keine Rede sein, erst recht nicht im Herbst und Winter.

Auch beim Schülertransport durch den Öffentlichen Personennahverkehr muss gewährleistet sein, dass die Abstands- und Hygienevorschriften eingehalten werden. „Wir müssen jetzt handeln. Alles andere ist unverantwortlich.“ so Birgit Jenni abschließend. Auch wenn sich Übertragungen nicht gänzlich ausschließen lassen, gilt es, Schließungen von Lerngruppen oder ganzen Schulen und Kitas zu vermeiden. Sie sind für die Schüler*innen, deren Eltern und für das Personal hochgradig belastend. Das haben die vergangenen Monate deutlich gezeigt.