Entlastung für Lehrkräfte & Schulleitungen!

Eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie der DAK bringt es an den Tag: Der Schul­alltag unter Corona-Bedingungen führt zu Mehr­arbeit und gesundheitsgefährdenden Belastungen. Jede vierte Lehrkraft zeigt Burnout-Symptome.  ...

Die Bildungsgewerkschaft GEW ist alarmiert und fordert unverzüglich umfassende Entlastungsmaßnahmen in den Schulen. Die Arbeitssituation der Lehrkräfte muss dringend auf die Tagesordnung der Landesregierung, ein „Weiter so“ in den Schulen darf es nicht geben.

„Die Zahlen sind besorgniserregend. Schule zu Zeiten der Corona-Pandemie unter Corona ist ein harter Job. Dem muss endlich Rechnung getragen werden. Reduzierung von Mehrarbeit ist effektiver Gesundheitsschutz. Die Schulen brauchen personelle Verstärkung, die Lehrkräfte dringend Entlastung, sonst ist Schlimmes zu befürchten“, reagierte GEW-Vorstandsmitglied Andreas Sánchez Haselberger auf die IFT-Studie im Auftrag der DAK, für die im Oktober 2300 Lehrkräfte aus Nordrhein-Westfalen befragt wurden. Demnach gab ein Drittel der Lehrkräfte an, aufgrund der Pandemiesituation Angst zu haben, zur Schule zu gehen. Für 90 % der Befragten sei das Unterrichten deutlich schwerer geworden und führe bei 84 % zu Mehrarbeit. Zwei von drei Befragten gaben an, sich seit Corona größere Sorgen um die eigene Gesundheit zu machen. Die Lage an den Schulen habe sich im November sogar noch deutlich verschärft und sei mit der Situation vor den Herbstferien nicht vergleichbar, so Rückmeldungen aus den Kollegien. Das Ergebnis dieser Studie spiegelt nach Auffassung der Gewerkschaft die Situation an saarländischen Schulen und bestätigt die Forderungen nach einem umfänglichen Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Die GEW Saarland hat in einem jüngst veröffentlichten offenen Brief an den Ministerpräsidenten Tobias Hans auf seine Fürsorgepflicht gegenüber allen Landesbeschäftigten hingewiesen und bereits gefordert, den Gesundheitsschutz in Schulen und Kitas in der Pandemie mit höchster Priorität zu behandeln. Eine der vordringlichen Forderungen darin war eine umfassende personelle Verstärkung der Schulen, um das System Schule zu entlasten. Zusätzlich könnten „Alltagshelfer*innen“ kurzfristig die Schulen beim Infektionsschutz unterstützen und somit die Arbeitsbelastungen in den Kollegien reduzieren“, so die GEW-Vorsitzende Birgit Jenni.

Abschließend stellte GEW-Landesvorsitzende Birgit Jenni fest: „Die Lage ist riskant. Offensichtlich spielt die zusätzliche physische und psychische Belastung aller Beteiligten unter den Coronabedingungen an Schulen und Kitas eine untergeordnete Rolle. Die von der GEW gemachten Vorschläge zur Finanzierung der Verbesserung der Rahmenbedingungen wurden bisher ausgeblendet.“

Link zur DAK-Studie