GEW: Personalschlüssel verbessern!

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, fordert angesichts der aktuellen Bertelsmann-Studie zum Fachkräftebedarf an Kitas den Personalschlüssel an Kitas deutlich ...

zu verbessern. „76 Prozent der Kinder werden in Gruppen betreut, deren Personalschlüssel nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen. In den Gruppen der über 3-Jährigen liegt der Personalschlüssel bei 1 zu 9,5 und stellt damit den „ungünstigsten“ Personalschlüssel in den westlichen Bundesländern dar. Die wissenschaftliche Empfehlung liegt bei 1 zu 7,5,“ sagt der Landesvorsitzende Max Hewer.

Die aktuelle Studie zeigt außerdem, dass sich der geltende Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz im Saarland auch 2023 nicht für jedes Kind erfüllen lässt. Doch nur ein Kita-Platz mit einer hohen Qualität kann Kinder in ihrer Bildung und Entwicklung fördern. Eine zentrale Voraussetzung dafür ist allerdings eine ausreichende Anzahl an qualifiziertem Personal. Die Bertelsmann-Stiftung bestätigt damit die langjährigen Forderungen der GEW .

„Damit nicht nur ausreichend Kita-Plätze vorhanden sind, sondern auch alle Plätze kindgerechte Personalschlüssel aufweisen, müssten rund 4.400 Fachkräfte zusätzlich beschäftigt werden,“ fordert Max Hewer. „Dazu braucht es eine sofortige Fachkräfteoffensive, eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten, eine Beteiligung der Fachkräfte bei der entsprechenden Gestaltung von verbesserten Arbeitsbedingungen, genügend Lehrkräfte zur Ausbildung von Erzieher:innen, Entlastung durch zusätzliche Mitarbeiter im Hauswirtschafts- und Verwaltungsbereich und die Planungssicherheit für die Träger, durch die Refinanzierung der weiteren Personal- und Ausbildungsausgaben.“

Das neue Kita-Qualitätsgesetz sieht vor, dass der Bund 2023 und 2024 jeweils bis zu zwei Milliarden Euro für die frühkindliche Bildung in allen Bundesländern bereitstellt. Die Bertelsmann Stiftung empfiehlt, dass das Saarland diese Bundesmittel vor allem für eine bessere Personalausstattung verwendet. Die GEW fordert genau diese Verwendung schon seit der Verteilung der Bundesmittel aus dem sogenannten „Gute-Kita-Gesetz“. Eine bessere Personalausstattung trägt auch zu einer verlässlicheren Nutzung der Kita-Plätze bei, die zuletzt durch Personalmangel oft eingeschränkt werden mussten.

Der aktuelle Fachkräftemangel wird durch die ständig steigende Be- und Überlastung der Beschäftigten noch verstärkt, da immer mehr Fachkräfte entweder Stunden reduzieren oder das System Kita verlassen. „Damit dieser Teufelskreis durchbrochen wird, fordert die GEW Saarland eine politische Priorität für eine bessere Personalausstattung, die für die Kitas auch erkennbar ist und damit ein Zeichen der Anerkennung setzt,“ so Max Hewer abschließend.