Mehr Stellen und Ausbildungsplätze 

Die GEW Saarland fordert deutlich mehr Referendariatsplätze, um den Bewerber-stau bei Gymnasien und Gemeinschafts-schulen abzubauen. „Dass viele nach einem langen Studium...

ihre Berufsausbildung im Referendariat nicht abschließen können, ist nicht nur frustrierend für die Betroffenen, sondern auch ungenutztes Kapital für guten Unterricht“, sagt Max Hewer, stellvertretender Landesvorsitzender und Sprecher der Jungen GEW. An Gymnasien und Gemeinschaftsschulen ist zwar jede Planstelle besetzt, das heißt aber nicht, dass der Bedarf für guten, zeitgemäßen Unterricht gedeckt ist. Hierfür braucht es mindestens 100 Planstellen mehr. Dafür muss schon jetzt ausgebildet werden, das heißt die Mittel für die entsprechenden Studienseminare müssen ebenfalls erhöht werden. Auch kurzfristig ist die Erhöhung der Ausbildungsquote dringend notwendig, denn zur Zeit arbeiten zahlreiche Lehrkräfte sogar ohne eine Referendariatsausbildung im Schuldienst.


Während für das Lehramt für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen ein Bewerberüberschuss vorhanden ist, fehlen im Saarland vor allem für die Lehrämter Grundschule und Sonderpädagogik derzeit über 100 Lehrer*innen in den Schulen. Seit sechs Jahren gibt es in Saarbrücken zwar einen eigenen Studiengang für das Grundschullehramt, aber nur mit 45 Plätzen. Nach Ansicht der GEW viel zu wenig. Die Zahl der Studienplätze müsste dringend auf 80 – 90 pro Jahrgang erhöht werden.

 

Für das Lehramt für Sonderpädagogik bietet das Saarland überhaupt keinen Studiengang an. Angehende Lehrerinnen und Lehrer machen ihr erstes Staatsexamen meist in Hessen oder Rheinland-Pfalz – und kehren, im besten Fall, fürs Referendariat zurück. Im Studienseminar stünden zwar offiziell pro Semester 45 Plätze für das Referendariat zur Verfügung, so Max Hewer. „Die bekommen wir aber kaum besetzt.“ Deshalb fordert die GEW die Landesregierung auf, an der Universität des Saarlandes einen eigenen Studiengang für das Lehramt für Inklusion und Sonderpädagogik einzurichten.

 

Im beruflichen Bereich wurde die Anzahl der Referendariatsplätze gesenkt, da nicht genügend Bewerber*innen für den technischen und den sozialpflegerischen Bereich vorhanden sind. Die GEW fordert daher, an der Universität des Saarlandes einen Lehrstuhl für Berufspädagogik einzurichten. Der Mangel an im Saarland ausgebildeten Lehrkräften kann nicht dauerhaft durch Bewerbungen aus anderen Bundesländern ausgeglichen werden.