Kurz-Umfrage an Schulen & Kitas

Die GEW Saarland führte vom 25.08.2020 bis zum 30.08.2020 eine Kurz-Umfrage unter ihren Mitgliedern durch. Thema waren die Erfahrungen der Beschäftigten in Schulen und Kitas nach den Sommerferien....


Zur Umsetzung der Hygienepläne an Schulen und Kitas ergibt die Umfrage ein heterogenes Bild. Mit „sehr gut“ oder „gut“ beurteilt lediglich ein Drittel der Teilnehmer*innen die Umsetzung des Hygieneplans in ihrer Einrichtung. Ein weiteres Drittel der Befragten vergeben die Note „befriedigend“ und wiederum 33 % der Lehrer*innen und Erzieher*innen beurteilen die Umsetzung mit „ausreichend“, „mangelhaft“ und „ungenügend“. Das eher durchschnittliche Ergebnis und die dahinterliegenden Gründe müssen von den Ministerien sowie den Schul- und Kita-Trägern ernst genommen werden. Denn als größte Hindernisse werden von den Befragten fehlende personelle, räumliche und technische Ressourcen sowie mangelnde Belüftungs- und Waschmöglichkeiten genannt. Diese Probleme werden sich mit der näher rückenden kalten Jahreszeit noch weiter verschärfen. Zudem sind an Schulen und Kitas die personellen Reserven bereits jetzt aufgebraucht, wodurch Ausfälle nicht kompensiert werden können. Trotz der unterschiedlichen Bewertung der Umsetzungen der Hygienepläne eint die Beschäftigten im Bildungsbereich die Angst vor Infektionen und die große Verunsicherung über die Auswirkungen auf alle Beteiligten.

Die Umfrage zeigt zudem, dass die verschärften Hygienemaßnahmen zu fehlenden Pausen und damit zu einer noch höheren Arbeitsbelastung beitragen. Hier muss dringend durch weitere personelle Ressourcen Entlastung geschaffen werden. „Von Regelbetrieb zu sprechen ist zur Zeit illusorisch, wie die vielen Quarantänefälle an Schulen und Kitas in den letzten Wochen zeigten. Bereits vor der Corona-Pandemie hatten zahlreiche Beschäftigte in Schulen und Kitas Überlastungsanzeigen gestellt, um auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen. In der aktuellen Lage haben sich die Umstände sogar noch verschlechtert. Daher muss der Arbeitsschutz und die Fürsorgepflicht für die Beschäftigten oberste Priorität haben“, so GEW-Landesvorsitzende Birgit Jenni.

Die Verbesserungen der Rahmenbedingungen erfordern höhere Investitionen in nachhaltige Lösungswege. Die Landesvorsitzende der GEW Saarland hat in einem Gespräch mit Ministerpräsident Tobias Hans bereits konstruktive Vorschläge zur Finanzierung gemacht und drängt auf eine schnelle Umsetzung.