Lehrerstellen proportional zu Flüchtlingen

Saarbrücken – Die GEW Saarland begrüßt, dass es Bildungsminister Commerçon gelungen ist, sich in der Landesregierung für einen Aufwuchs der Lehrerstellen durchzusetzen. ...

Damit verbessern sich die Bildungsmöglichkeiten und damit die Integrationschancen für Flüchtlingskinder.

„Allerdings reicht die anvisierte Zahl von 130 zusätzlichen Lehrkräften nicht aus; sie muss deutlich erhöht werden“, unterstreicht Peter Balnis, Landesvorsitzender der GEW Saarland. „Bei den bis Ende 2015 zu erwartenden zusätzlichen 4.000 Flüchtlingen im schulpflichtigen Alter müssten, wenn man die in Deutschland durchschnittliche Schüler-Lehrer-Relation von 1:16 zu Grunde legt, mindestens 250 neue Lehrkräfte eingestellt werden.“

„Die Zahl der Flüchtlingskinder lässt sich nicht genau prognostizieren. Da die Landesregierung vorhat, einen Doppelhaushalt zu beschließen, ist es nicht sinnvoll, jetzt eine Zahl für den Lehrkräfteaufwuchs für die Dauer von 2 Jahren im Haushalt festzuschreiben,“ meint Peter Balnis. „Stattdessen muss ein Mechanismus festgelegt werden, nachdem die Zahl der Lehrerstellen proportional zu den steigenden Schülerzahlen erhöht werden kann. Dafür müssen im Landeshaushalt Mittel in ausreichender Höhe eingestellt werden.“

„Außerdem brauchen wir sozialpädagogisch und psychologisch geschultes Personal an den Schulen, das sich gemeinsam mit Lehrkräften in multiprofessionellen Teams um Flüchtlinge kümmert,“ ergänzt Balnis. „Und wir brauchen Beratungs-, Betreuungs- und Unterstützungssysteme, angefangen von Dolmetschern über Bildungslotsen bis hin zu kommunalen Integrationszentren, die gemeinsam mit den Schulen Flüchtlinge darin unterstützen, ihr Menschenrecht auf Bildung wahrzunehmen.“