Wechselunterricht darf kein Tabu sein

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Saarland (GEW), fordert von der Landesregierung die Maßnahmen zum Schutz vor Covid-Ansteckungen zu verstärken. Die Landesvorsitzende Birgit Jenni:  ...

„Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante dürfen wir nicht weiter tatenlos zusehen. Wir brauchen ab Januar dringend tägliche Tests und weitere Impfangebote an Schulen und Kitas, verbunden mit einer Informationskampagne für Kinder, Jugendliche und Eltern. Wir müssen also den Gesundheitsschutz im Bildungsbereich boostern.“

Die Option, im Januar auf Wechselunterricht umzustellen, darf angesichts der neuen, hoch ansteckenden Variante kein absolutes Tabu sein. Birgit Jenni: „Wir laufen sonst Gefahr, dass die Schulen in wenigen Wochen fast leer sind, weil sehr viele Kinder und Lehrkräfte fehlen, da sie entweder erkrankt oder in Quarantäne sind. Deshalb ist ein geordnetes Vorgehen notwendig, auch wenn wir Wechsel- und Distanzunterricht eigentlich vermeiden wollen.“ Ausnahmen könnten im Bereich der Abschlussklassen möglich sein. Der entscheidende Vorteil im Wechselunterricht ist, die Zahl der Schüler*innen in den Präsenzgruppen zu halbieren. Nur so können die notwendigen Abstände besser eingehalten und damit die Infektionsrisiken deutlich gesenkt werden.

Die Schulen und Kitas brauchen Transparenz, Planbarkeit und Verbindlichkeit, um auf die Herausforderungen reagieren zu können und entsprechend der personellen und räumlichen Situation vor Ort Lösungen anzubieten.

Besonders enttäuschend ist, der Bildungsgewerkschaft zufolge, das Verhalten der Landkreise als Schulträger der weiterführenden Schulen in Bezug auf die flächendeckende Anschaffung von Luftfiltergeräten. Die Empfehlungen von Experten, die eine Anschaffung eindeutig befürworten, da die Geräte nicht nur Coronaviren filtern, sondern allgemein für ein gesundes Raumklima sorgen, werden von der Lokalpolitik konsequent ignoriert. „Das Problem soll hier anscheinend ausgesessen werden. Das ist nicht fürsorglich sondern unverantwortlich!“, so Jenni abschließend.