GEW zum Vorstoß von MP Tobias Hans (CDU)

Saarbrücken - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Saarland (GEW), sieht in dem erneuten Vorstoß der CDU zum jetzigen Zeitpunkt reines Wahlkampfgetöse. Die nach der letzten Landtagswahl 2017 von der ...

Landesregierung eingesetzte Expertenkommission zur Gleichwertigkeit von Gymnasien und Gemeinschaftsschulen, in der auch die CDU beteiligt war, hat über die Zukunft der beiden gleichwertigen Säulen über zwei Jahre beraten und gemeinsam eine Empfehlung abgegeben und sich u.a. gegen die Rückkehr zu G9 an Gymnasien ausgesprochen. Jetzt die Forderung nachG9 an Gymnasien wieder aus der Mottenkiste zu holen, ist aus Sicht der GEW unseriös. Stattdessen sollte die Landesregierung die beschlossenen Vorschläge der Expertenkommission und die Forderungen der Gewerkschaft für die Gleichwertigkeit von Gemeinschaftsschulen und Gymnasien endlich umsetzen. Dies ist bis heute noch nicht, oder nur unzureichend geschehen. Dazu gehören, nach Auffassung der GEW Saarland für alle Schulformen, deutlich mehr Planstellen, u.a. für die Senkung des Klassenteilers, der weitere Ausbau der multiprofessionellen Teams als "Kollegium der Zukunft" zur Umsetzung der Inklusion, die Umwidmung von zwei Stunden Unterrichtsverpflichtung in eine Systemzeit und eine adäquate Funktionsstellenstruktur, insbesondere an Gemeinschaftsschulen. Bisher scheiterten diese notwendigen Vorhaben stets am Willen der Landesregierung, die dafür notwendigen Finanzmittel zur Verfügung zustellen. „Bevor die knappen Haushaltsmittel für ein derart umstrittenes Vorhaben veranschlagt werden, müssen zunächst die Hausaufgaben der abgelaufenen Legislatur erledigt und dafür Gelder zur Verfügung gestellt werden. Wer wirklich Bildungsgerechtigkeit will, der muss in alle Schulformen im gleichen Maße investieren", betont die GEW-Landesvorsitzende Birgit Jenni.

„Eine Strukturdebatte um G8/G9 ist kontraproduktiv, da es eine Wahlfreiheit im Saarland gibt. G9 kann sowohl an den Gemeinschaftsschulen als auch an den Beruflichen Schulen gewählt werden und zum Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) führen.", bekräftigt Birgit Jenni. Was die CDU mit einem sogenannten "Förderband Oberstufe" an Gemeinschaftsschulen vorschlägt, bleibt schleierhaft. In diesem Zusammenhang weist die GEW erneut darauf hin, dass die Oberstufenschüler*innen an Gemeinschaftsschulen und Beruflichen Schulen im Saarland nach den gleichen Bedingungen und Lehrplänen der Gymnasialen Oberstufe zum Zentralabitur im Saarland geführt werden.