Schulen & Kitas nicht im Regen stehen lassen

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Saarland (GEW), begrüßt grundsätzlich, dass Gesundheitsministerin Bachmann zwei Millionen Selbsttests für Schulen und Kitas bestellt hat, und diese bereits ...

kommende Woche zum Einsatz vor Ort kommen könnten. Es bleibt aber die Frage offen, ob diese Selbsttest für alle Altersgruppen in den Schulen und Kitas geeignet sind. Das Bildungsministerium spricht dagegen von Schnelltests, die von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden sollen. Beide Möglichkeiten bedeuten für die Schulen und Kitas aber einen enormen organisatorischen und logistischen Aufwand.

„Die Schulen und Kitas stehen vor einer Mammutaufgabe, wenn man die Testungen in den nächsten Monaten regelmäßig durchführen soll. Gerade in den Schulen muss dies neben der aufwendigen Organisation von Wechselunterricht und Abschlussprüfungen unter Pandemiebedingungen zusätzlich bewältigt werden“, so GEW Landesvorsitzende Birgit Jenni.

Die GEW fordert daher die Landesregierung auf, die Schulen du Kitas, insbesondere die Leitungen, bei der Organisation der Tests zu entlasten. Dazu ist dringend mehr Personal notwendig. Die vom Bildungsministerium geforderten Mittel für 300 Stellen in den Schulen müssen von der Landesregierung in einem Sofortprogramm zur Verfügung gestellt werden. Die GEW schlägt zudem vor, dass die Schul- und Kitaleitungen für den enormen zusätzlichen Organisationsaufwand mehr Zeit zur Verfügung gestellt bekommen. Bei den Schulleitungen wäre dies durch eine Senkung der Unterrichtsverpflichtung möglich.

„Wir begrüßen das Angebot der anlasslosen Testungen, aber man darf die Schulen und Kitas damit nicht allein im Regen stehen lassen. Die GEW hat bereits in ihrem 10-Punkte-Programm u.a. eine Entlastung der Leitungen für die Organisation in der Pandemie gefordert. Dies darf aber nicht zu einer Mehrbelastung des Kollegiums führen. Daher benötigen wir deutlich mehr Personal“, bekräftigt Birgit Jenni.

Bislang haben sich ca. 150 Arztpraxen zwar bereit erklärt, die Schnelltests an den Schulen regelmäßig durchzuführen. Doch nach Rückmeldungen, die uns vorliegen, scheint dies nicht überall umsetzbar, da die Praxen selbst nicht genügend Personal zur Verfügung haben, um eine Fachkraft an die Schule zu entsenden. Dies sieht die Gewerkschaft aber als Voraussetzung für die Durchführung an und fordert Gesundheitsministerin Bachmann auf, hier unterstützend mitzuwirken.

Die Tests sind für den Wiedereinstieg in den Regelbetrieb in Kitas und Schulen unter Pandemiebedingungen Grundvoraussetzung, damit dem Arbeitsschutz der dort Beschäftigten und dem Gesundheitsschutz aller Genüge getan wird und evtl. Schließungen ganzer Einrichtungen vermieden werden können. Die Tests könnten aber nur flankierend zur Sicherheit eingesetzt werden. „Viel wichtiger ist es, die Impfungen für Kolleg*innen in allen Bildungseinrichtungen, also auch möglichst bald in den weiterführenden Schulen, vorzuziehen“, so Jenni abschließend.