... der Lehrkräfte und viele Überstunden

Saarbrücken – Lehrerinnen und Lehrer in saarländischen Schulen stehen in diesen Tagen extremen Herausforderungen und zunehmenden Belastungen gegenüber. Die Umsetzung des Wechselunterrichts bedeutet für die ...

Kolleg*innen neben der vollen Unterrichtsverpflichtung im Präsenzunterricht, die parallele Organisation und Gestaltung des digitalen Unterrichtes inklusive aufwendiger Leistungsmessungen. Hinzu kommen für viele Kolleg*innen an weiterführenden Schulen die Prüfungsvorbereitungen für die Abschlussklassen. „Die Gewerkschaft erreichen vermehrt Anfragen überlasteter und erschöpfter Kolleg*innen, die sich um ihre Gesundheit große Sorgen machen“, berichtet GEW Landesvorsitzende Birgit Jenni.

Bereits im Dezember 2020 hat dies die Studie „Lehrergesundheit in der Corona-Pandemie“ der DAK aufgezeigt. Demnach sind Lehrer*innen durch die anhaltende Coronakrise massiv belastet. Jede vierte Lehrkraft ist regelmäßig emotional erschöpft und zeigt Burnout-Symptome. Über 80% berichten, dass sie mehrere Überstunden pro Woche ableisten. Bei den Schulleitungen ist dies noch ausgeprägter, aktuell auch durch die Mammutaufgabe der Teststrategie vor Ort.

Die Situation an den Schulen hat sich durch die Doppelbelastung im Wechselunterricht sogar noch verschärft. Daher fordert die Bildungsgewerkschaft GEW die Landesregierung wiederholt auf, umgehend für deutliche Entlastung in den Schulen zu sorgen. „In erster Linie muss dafür dringend mehr Personal eingestellt werden. Dazu gehören neben Lehrkräften auch pädagogische Fachkräfte und Schulsozialarbeiter*innen. Des Weiteren muss die Unterrichtsverpflichtung gesenkt werden,“ fordert Jenni. Auch für die Schulleitungen muss in Form von zusätzlichen Deputaten eine spürbare Entlastung geschaffen werden.

Mittel- und langfristig wird es aber darüber hinaus notwendig sein, in die Arbeitszeitregelung für Lehrkräfte alle Aufgaben aufzunehmen, die sie im Rahmen der Tätigkeit als Lehrkraft zu bewältigen haben, und auch in Zeitanteilen zu bemessen. Nur so wird eine transparentere Bewertung und eine adäquate Verteilung ihrer Arbeit tatsächlich möglich sein. Dabei wird die Unterrichtsverpflichtung auch weiterhin eine bedeutende Rolle spielen, aber in Form einer Basisstundenzahl, die durch die Zeitanteile der zusätzlichen Aufgaben ergänzt wird. „Als Einstieg in ein neues Arbeitszeitmodell schlägt die GEW hierzu die Einführung einer Systemzeit innerhalb des Stundendeputats von zwei Pflichtstunden vor,“ so Jenni abschließend.