GEW plädiert für sachliche Diskussion
Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, plädiert in der Diskussion um den Einsatz von Schul-Tablets für eine Versachlichung und realitätsnahe Betrachtung. Selbstverständlich ...
braucht es der Bildungsgewerkschaft zufolge starke Filter und es sollen alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die dem Jugendschutz dienlich sind. Dies dürfe aber nicht dazu führen, dass sinnvolles Arbeiten mit den Leihgeräten verhindert wird oder diese sogar in der Schule bleiben müssen. „Ich erinnere an die Diskussionen zu Beginn der Einführung der Tablets. In manchen Landkreisen waren die Geräte relativ offen und konnten direkt im Unterricht eingesetzt werden. In anderen Landkreisen waren sie dermaßen reglementiert, dass sie keinen Mehrwert für den Unterricht brachten. Die Enttäuschung darüber war bei vielen Lehrer:innen damals sehr groß“, so der Landesvorsitzende Max Hewer.
Die GEW Saarland führte zu Beginn der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen sogenannten „Lernen von zuhause“ eine Umfrage unter Lehrkräften durch. Damals hatten gerade 3% der Lehrkräfte dienstliche Leihgeräte. Schüler:innen versuchten mit eigenen, oft unzureichenden, Geräten an einem Online-Unterricht teilzunehmen. „In der Pandemie wurde klar, dass diejenigen Schüler:innen gut weiterarbeiten konnten, die über die bessere Ausstattung zuhause verfügen konnten. Diejenigen, die dies nicht hatten, wurden umso mehr benachteiligt. Die flächendeckende Einführung von Schultablets schließt unserer Meinung nach damit eine Gerechtigkeitslücke“, so Max Hewer weiter.
Die Bildungsgewerkschaft sieht den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht grundsätzlich positiv. Nicht als ausschließliches Medium oder Heilsversprechen, aber als Ergänzung und natürliche Spiegelung dessen, was in der Gesellschaft längst Realität ist. Probleme seien vielmehr eine oftmals immer noch nicht ausreichend vorhandene Infrastruktur und fehlendes IT-Fachpersonal. Insbesondere deren fehlende Unterstützung führt in den Schulen zu weiteren Belastungen der Lehrkräfte. Bisher übernehmen sie diese Aufgaben vielerorts selbst, ggf. mit unzureichenden Stundendeputaten.
„Wir fordern daher ein flächendeckendes Konzept von ‚digitalen Hausmeistern‘ an allen Schulstandorten, die als Teil eines multiprofessionellen Teams genau diese Aufgaben übernehmen. Dadurch werden die Lehrkräfte entlastet und sie können sich auf ihre zentrale Aufgabe, das Unterrichten, konzentrieren. Das bedeutet auch, die Kapazitäten für Prävention und Aufklärung zu kritischen Online-Inhalten im Unterricht zu schaffen“, so der GEW-Landesvorsitzende abschließend.