SWK-Vorschläge sind dagegen weltfremd

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, begrüßt die Neuregelung der Einstellungstermine im Sommer. Ab sofort werden Stellen bereits ab dem 01.08. besetzt statt wie bisher zum ersten ...

Schultag nach den Sommerferien. Dadurch ergeben sich keine Phasen von Arbeitslosigkeit für die jungen Kolleg:innen mehr. „Das Ministerium kommt mit den schnelleren Stellenzusagen und früherem Einstieg im Sommer einer Forderung der GEW nach und setzt damit auch ein Zeichen, ausgebildete Lehrkräfte im Land zu halten,“ so der Landesvorsitzende Max Hewer.

Die Bildungsgewerkschaft sieht dies als einen weiteren Baustein, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. Zusätzlich braucht es aber vor allem attraktivere Bedingungen. Die GEW fordert daher erneut die Besoldungsstufe A13 als Eingangsbesoldung für alle Lehrämter, wie dies das Bundesland Hessen kürzlich angekündigt hatte. Zentral ist außerdem weiter zusätzliche Planstellen zu schaffen, wie dies im aktuellen Haushalt bereits vollzogen wurde.

Das Problem steckt aber vielmehr in der generell zu geringen Anzahl an Bewerber:innen und damit auch einer begrenzten Fächerabdeckung. Dies betrifft beispielsweise berufliche Fächer sowie vor allem Kunst und Musik an allgemeinbildenden Schulen. Daher braucht es kurz- und mittelfristige Maßnahmen zum Quer- und Seiteneinstieg, ausschließlich um den Bedarf an Mangelfächern abdecken zu können. Dies muss für wenige Jahre aufgelegt werden, um konkret Abhilfe schaffen zu können.

Langfristig müssen viele Maßnahmen der Lehrkräftegewinnung auf den Prüfstand. Zum einen betrifft dies die Ausbildungskapazitäten, zum anderen aber auch die bedarfsgerechte Ausbildung. Dazu gehört für die Bildungsgewerkschaft klar ein eigener Lehrstuhl für Inklusion im Land, um Förderschullehrkräfte selbst ausbilden zu können.

„Der Lehrkräftemangel betrifft alle Bundesländer, auch die meisten Länder Europas. Der Druck ist daher groß und wir sind bereit konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Gleichzeitig fordern wir klare Haltelinien. Eine Erhöhung der Pflichtstunden, das Erschweren von Teilzeitregelungen und Vergrößerungen von Klassen, wie das aktuell die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK veröffentlichte, sind für uns tabu. Aus unserer Sicht sind die Empfehlungen weltfremd und kontraproduktiv, da sie die ohnehin überlasteten Lehrkräfte nur zusätzlich belasten“, betont Max Hewer.

Die GEW hat bereits im Dezember einen eigenen 15 Punkte-Plan mit Vorschlägen gegen den bundesweiten Lehrkräftemangel an die Politik gemacht. Dadurch kann aus Sicht der GEW der Mangel bekämpft werden. 

Ausführliche Informationen dazu (15 Punkte gegen den Lehrkräftemangel) ...